Wie Sie Ihre Elternzeit im französischen Lebenslauf aufwerten
Schreibt man die Elternzeit in den Lebenslauf? Viele junge Eltern fragen sich, ob die Elternzeit (auf Französisch: congé parental) in den Lebenslauf kommt bzw. wie sie diese dort angeben sollten. Oft besteht die Befürchtung, dass Recruiter den Elternurlaub als Lücke im Lebenslauf betrachten.
Jedoch ist die Elternzeit keineswegs eine Lücke, sondern kann ganz im Gegenteil spezifische Skills und Kompetenzen zum Ausdruck bringen. Diese gilt es, geschickt im Lebenslauf einzubauen. Wie Sie Ihre Elternzeit in Ihrem französischen Lebenslauf aufwerten, erfahren Sie hier.
Die Elternzeit in Ihrem Lebenslauf richtig angeben
Mit der passenden Wortwahl und einer konkreten Beschreibung können Sie Ihre Elternzeit aufwerten. Mutter oder Vater zu sein, ermöglicht es Ihnen, Fähigkeiten zu entwickeln, die auch für potenzielle ArbeitergeberInnen interessant sein können. Die Elternzeit ist eine vollwertige Erfahrung. Der Trend bewegt sich in der Tat in Richtung Nennung und Aufwertung des Elternurlaubs.
Sie haben verschiedene Möglichkeiten, Ihren Elternurlaub in Ihrem französischen Lebenslauf anzugeben. Das CV ist üblicherweise antichronologisch, sprich, die aktuellsten Erfahrungen werden zuerst genannt. So können Sie, je nach Dauer der Elternzeit und gesammelter Erfahrung, Ihren Elternurlaub direkt ganz oben in die Rubrik Berufliche Erfahrungen (auf Französisch: Expériences professionelles) stellen oder einen zusätzlichen Abschnitt Familienphase hinzufügen.
Nennen Sie den Zeitraum, in dem Sie im Elternurlaub waren bzw. seit dem Sie in der Elternzeit sind und finden Sie eine passende Formulierung. Geben Sie die Kompetenzen an, die Sie erworben haben, wie zum Beispiel Organisationsfähigkeit, Zeitmanagement, strukturierte Arbeitsweise, Geduld usw.
Zudem können Sie an dieser Stelle neben erworbenen Soft Skills auch weitere Kompetenzen wie in dieser Zeit erlernte Sprachkenntnisse oder berufliche Weiterbildungen auflisten.
Hier ein Muster, wenn Sie die Erziehungszeit in den Abschnitt zur beruflichen Erfahrung einbauen möchten:
Sie können diese Vorlage auch anpassen und zum Beispiel unter dem Titel Chef de projet familial erweitern, wenn Sie Ihrer Erfahrung im Elternurlaub einen eigenen Abschnitt widmen möchten und diese Phase sowie genaue Skills (Compétences acquises : compétences organisationnelles, gestion du temps usw.) präziser formulieren möchten.
Doch Vorsicht: Da die Länge des französischen Lebenslaufes kürzer ist und eine bis maximal zwei Seiten beträgt, sollten Sie sich kurz fassen. Eine bis zwei Zeilen sind ausreichend, Klarheit und Präzision sind gefragt.
Die Elternzeit ist keine Lücke im Lebenslauf
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Elternzeit im Lebenslauf keine Lücke darstellt. Den Elternurlaub nicht zu erwähnen, würde hingegen eine Lücke in Ihrem Lebenslauf mit sich bringen.
Da es sich um die Privatsphäre handelt, ist es prinzipiell keine Pflicht, die Elternzeit im Lebenslauf zu nennen. Man muss die Elternzeit nicht in den Lebenslauf einbauen. Doch in der Praxis wird sich früher oder später die Frage stellen. Sie sollten dem Recruiter nicht verschweigen, dass Sie Vater oder Mutter mit Kind sind, gerade, wenn die Babypause länger als 6 Monate betrug.
In Frankreich ist es oft üblich, dass junge Mütter nach Ihrem Mutterschutz schnell wieder in den Beruf einsteigen. Eine kurze 2-3 monatige Babypause muss nicht unbedingt im Lebenslauf genannt werden. In diesem Fall können Sie die Elternzeit im Lebenslauf auch weglassen.
Bei einem längeren Elternurlaub von 6 Monaten, einem Jahr oder 10 Jahren ist es hingegen sinnvoll, die Elternzeit im CV zu nennen und sie gegebenenfalls auch im französischen Bewerbungsschreiben kurz auszuführen.
So wirken sie von vornherein Fragen entgegen, die sich ein Recruiter bezüglich einer Lücke im Lebenslauf stellen könnte und sind auch bereits für das Vorstellungsgespräch in Frankreich besser vorbereitet.
Stehen Sie zu Ihren Entscheidungen
Seien Sie in Ihrer Ausdrucksweise sehr entschieden und bejahend. Viele Eltern sind zurückhaltend bei der Angabe der Babypause, da sie befürchten, dass dies für den Wiedereinstieg nach der Elternzeit negativ sein könnte bzw. vom potenziellen Recruiter als Problem gesehen werden könnte.
Mit den richtigen Worten und einem Standpunkt, den Sie eindeutig bejahen, können Sie jedoch punkten. Zeigen Sie Ihrem Gegenüber - bereits im Bewerbungsschreiben und im Lebenslauf, und später auch im Vorstellungsgespräch -, dass die Elternzeit kein Zeitabschnitt ist, für den Sie sich schämen, sondern dass Sie ganz im Gegenteil zu dieser Phase stehen. Bringen Sie zum Ausdruck, dass diese Zeit für Sie bereichernd war und Ihnen neue Kompetenzen mitgegeben hat, die auch für das Unternehmen gewinnbringend sein können.
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